47 neue Zulassungen sollen kommen

Die Vergabe neuer, „freier“ Zulassungen wird in Berlin ein Dauerthema. Aktuell sind gerade 25 freie Hausarztzulassungen noch in der Vergabe, weitere 47 Sitze (verschiedener Fachgruppen) sollen kommen.

Die Bewerbungsphase für 25 neue, freie Hausarztsitze ist gerade erst vorbei, da rollt die nächste Welle an. Unter Berufung auf die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin berichten Berliner Zeitungen wie der Tagesspiegel und die Berliner Morgenpost, dass es künftig in Berlin 47 neue Zulassungen geben soll. Geplant seien 24 Sitze für den Fachbereich der Hausärzte; 3,5 für Augenärzte; 16,5 für Frauenärzte, drei für Kinder- und Jugendärzte und 2,5 für Hautärzte. Final sei noch nichts entschieden und ob die Sitze rein „bezirksbezogen“, also in schwach versorgte Bezirke gehen soll oder nicht, steht auch noch nicht fest.

Hintergrund für diese Maßnahme sind die Änderungen an der „Bedarfsplanung-Richtlinie“. Insgesamt schlage die demografische Entwicklung auch bei Berliner Ärzten zu. So sind von den 2.621 niedergelassenen und auf „Angestelltensitzen“ arbeitende Hausärzten ein Drittel 60 Jahre und älter. „Etwas mehr als 800 Hausärzte werden in den nächsten fünf Jahren das Rentenalter erreichen“, sagte Dörthe Arnold, Sprecherin der KV Berlin gegenüber der Berliner Morgenpost.

Auch der Trend, dass immer Nachwuchsmediziner den Gang in die Niederlassung scheuen und eine Anstellung vorziehen, verschärft die Situation.

Statistisch gesehen gibt es für die KV und andere Institutionen genügend Zulassungen in Berlin und zwar insgesamt 9.825. Davon sind 2.621 Hausärzte, 4.568 Fachärzte und 2.636 psychologische Psychotherapeuten. In den meisten Bereichen registriert die KV einen ausreichenden Versorgungsgrad zwischen 110 und 140 Prozent.

Das gilt allerdings nur, wenn man Berlin als Ganzes betrachtet. Auf die Bezirke heruntergebrochen, wird in manchen Fachbereichen eine krasse Ungleichverteilung deutlich, was auch dem Empfinden der Bevölkerung entspricht, die teilweise wochen- und monatelang auf Arzttermine warten müssen.