Die Gesundheitssenatorin fordert ein Mitspracherecht, um die Versorgungsquoten in den Bezirken anzugleichen.
Die Facharztdichte in den Berliner Bezirken unterscheidet sich mitunter stark. So kommt beispielsweise Charlottenburg-Wilmersdorf auf eine Versorgungsquote mit Hausärzten von knapp 140 Prozent, während in Lichtenberg mit 82 Prozent Mangel herrscht. Pro 1.000 Einwohner gibt es in Neukölln rechnerisch 4,2 niedergelassene Ärzte, in Steglitz-Zehlendorf dagegen 17,9.
Hier für Ausgleich zu sorgen ist eigentlich Aufgabe des Zulassungsausschusses der Selbstverwaltung. Dass es nicht so richtig klappt, hat vielleicht damit zu tun, dass sich der den Entscheidungen zugrunde liegende Ärzte-Einwohner-Schlüssel auf dem Stand von 1992 befindet.
Die Gesundheitssenatorin Dilek Kolat von der SPD möchte den Missstand der Ungleichverteilung jedenfalls nicht länger hinnehmen. Sie fordert ein Mitspracherecht der Landespolitik bei den Ärztezulassungen, die bisher von den Krankenkassen und der KV verwaltet werden.
Bei denen ist die Begeisterung über den Vorschlag denn auch gedämpft. „An der Selbstverwaltung wollen wir nicht rütteln, sie klappt auch ohne die Politik“, stellt GKV-Sprecher Florian Lanz klar. Der Vorstand der Berliner KV warnt, dass es „nicht zu sachgerechten Ergebnissen“ führe, wenn „politische Motive eine Rolle spielen“. Ob Kolat für ihren Vorstoß eine Mehrheit im Senat findet, ist noch nicht geklärt.
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