In Brandenburg gibt es über 100 Versorgungszentren. Dem KV-Chef zufolge profitiert die Versorgung in der Fläche wenig davon.
Ende Dezember 2018 erreichte die Zahl der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in Brandenburg mit 106 einen neuen Höchststand. Nur zehn davon stehen unter vertragsärztlicher Leitung, während mit 44 das Gros von Krankenhäusern betrieben wird. Der Rest teilt sich auf ehemalige Polikliniken und Betreiber wie Apotheken und Sanitätshäuser auf. Diese Zahlen vermeldete das brandenburgische Gesundheitsministerium.
Die fernab der Metropolen lebende Bevölkerung im – bekanntermaßen eher ländlichen – Brandenburg hat jedoch nach Meinung der dortigen KV wenig von der MVZ-Zunahme. Denn laut KV-Chef Dr. Peter Noack werden neue Zentren überwiegend großstadtnah angesiedelt. Da auch der Anteil der MVZ-Angestellten an allen Brandenburger Ärzten steige, vergrößere sich das Versorgungsproblem auf dem Land.
Trend zur Anstellung
Die KV Brandenburg registriert eine wachsende Vorliebe von Nachwuchsärzten für Anstellungen in Praxen. Noack führt das unter anderem auf den gestiegenen Wert zurück, den die junge Generation der Work-Life-Balance beimisst. Entsprechend sinkt der Anteil der niedergelassenen Unternehmer-Ärzte.
Das ist in den Augen der KV nicht grundsätzlich zu kritisieren. Wichtig sei aber, dass die angestellten Mediziner ebenso zur großflächigen ambulanten Versorgung beitragen wie ihre niedergelassenen Kollegen – was, siehe oben, derzeit nicht der Fall ist.